Therapie

Die "Therapie" der Beschwerden bei Laktoseintoleranz besteht einzig und allein in einer Ernährungsumstellung. Wer Laktose aus seiner Ernährung heraushält, hat keinerlei Beschwerden. Anders überwinden lässt sich das Problem nach heutigem Stand der medizinischen Forschung nicht.

 

Therapie Ernährung Laktoseintoleranz

richtige Ernährung – einzige Therapie bei Laktoseintoleranz

 

richtige Ernährung bei Laktoseintoleranz

Die Ernährungsberatung in groben Zügen: Je nach Schwere des Laktasemangels wird laktosefreie oder laktosearme Diät empfohlen, letztere beinhaltet maximal acht bis zehn Gramm Laktose am Tag.

Auch Back- und Wurstwaren und viele Fertigprodukte können Laktose enthalten – seit dem Jahre 2005 ist die Industrie allerdings verpflichtet, dies auch in geringsten Mengen kenntlich zu machen. Mehr und mehr hält sie sich auch daran.

Für leichten Laktasemangel gelten folgende Ratschläge: Fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch, Quark oder Kefir werden in kleinen Mengen oft ganz gut vertragen. Butter und gereifter Käse enthalten nur wenig oder gar keine Laktose und werden daher ebenso meist vertragen.

Zudem gibt es mittlerweile eine Vielzahl spezieller laktosefreier Ersatzprodukte, die Minus-L-Produkte. Diese verwenden Soja- oder Kokosmilch, welche keine Laktose enthält, oder die Laktose ist darin bereits hydrolysiert.

Bei unvermeidbarer Milchzufuhr kann sogar eine orale Substitution von Laktase erfolgen, man nimmt das fehlende Enzym also einfach mit der Nahrung ein.

 

Gefahr Kalziummangel

Vor allem achten sollte man auf eine ausreichende Kalziumzufuhr: Dieses Elektrolyt ist nämlich ein wesentlicher Grund, warum Milch so gesund und wertvoll ist; wer keine Milch mehr trinkt, neigt daher zu geringer Kalziumaufnahme. Kalzium jedoch ist wichtig für Wachstum (vor allem im Kindesalter), Knochenaufbau (auch in höherem Alter gegen Osteoporose) und die Muskel- und Nervenfunktion.

Laktosefreie Milchprodukte enthalten ebenfalls viel Kalzium. Bei Sojamilch sollte man jedoch auf Kalziumzusätze achten. Ansonsten deckt man seinen Bedarf spielend mit Obst und Gemüse. Kalziumlieferanten sind Brokkoli, Fenchel, Lauch, Grünkohl, Mandeln, Feigen und, als wohl bekanntester Vertreter: Bananen. Vorsicht ist angesagt bei Spinat, Rhabarber oder Mangold: Diese können zwar "vor Kalzium kaum laufen" (enthalten also eine ganze Menge davon) – leider haben sie aber auch Oxalsäure, welche die vollständige Aufnahme des Kalziums im menschlichen Darm wiederum kräftig hemmt.

 

Vegetarier und Laktoseintoleranz

Zusätzlich aufpassen müssen Vegetarier: Bei rein vegetarischer Ernährung ohne tierische Proteine sind nämlich Milchprodukte ein zentraler Eiweißlieferant. Fällt dieser weg, kann es auch zu einem Eiweißmangel kommen, vor allem wenn Laktasemangel, Vegetarismus und unzureichende Kenntnisse über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel aufeinandertreffen. Da Vegetarier aber im Allgemeinen gut informiert sind und sich viel bewusster als die restliche Bevölkerung ernähren, treten hier nur selten Probleme auf.

 

Liste laktosehaltiger Lebensmittel

Zum Abschluss im Folgenden noch einmal eine Liste all jener Lebensmittel und Industrieprodukte, die Laktose enthalten können:

  • jegliche Form von Fertigprodukten,
  • Gemüsekonserven (zum Beispiel Mais, Tomaten, Gurken),
  • Backwaren (Milchbrötchen, Kekse, Kuchen),
  • Fertigsoßen,
  • Müslimischungen,
  • Wurstwaren (Leberwurst, Schinken, Würstchen),
  • Fischkonserven,
  • Brotaufstriche, Salatdressing, Mayonnaise, Margarine,
  • Gewürzmischungen, Süßstoff, Aromen, Verdickungsmittel, Bindemittel,
  • auch Medikamente wie zum Beispiel die Anti-Baby-Pille können als Trägerstoff Laktose enthalten – hier ist der Gehalt aber meist so gering, dass er für Betroffene kein spürbares Problem darstellt

 

Laktosefreie Lebensmittel

Laktosefreie und somit für von Laktoseintoleranz betroffene Menschen unproblematisch zu verzehrende Lebensmittel sind derweil:

  • Mineralwasser, Kaffee, Tee, Fruchtsäfte,
  • frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse,
  • Reis, Kartoffeln, Nudeln, Getreide,
  • Fleisch und Fisch, Hühnerei,
  • Marmelade, Honig, Fruchtgummi (ohne Joghurt),
  • Kräuter, Gewürze
  • und natürlich alle als laktosefrei gekennzeichneten "Minus-L"-Produkte.
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